Facebook

Das therapeutische und rehabilitative Angebot

Die therapeutische Grundhaltung in der Rehaklinik St. Landelin beinhaltet das Verhandeln von Rehabilitationszielen und -maßnahmen mit unseren Rehabilitanden auf Augenhöhe. Wir sehen es als unsere zentrale Aufgabe an, Rehabilitanden zur aktiven und selbstgewollten Teilnahme an den indizierten Therapiemaßnahmen zu motivieren. Gemeinsam mit den Rehabilitanden wird auf der Grundlage einer umfangreichen medizinischen und psychologischen Diagnostik das Für und Wider verschiedener Erklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten detailliert erörtert und ein konkreter Behandlungsplan vereinbart.

In den einzelnen Therapiebereichen und den hier vorgehaltenen Therapiemodulen besteht ein differenziertes Angebot, das sich an den Möglichkeiten, Notwendigkeiten und der Leistungsfähigkeit des einzelnen Rehabilitanden orientiert. Durch die in jedem Einzelfall durchgeführte individuelle Rehaplanung werden die einzelnen Therapiemodule möglichst passgenau auf die Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmer abgestimmt.

Das therapeutische und rehabilitative Angebot orientiert sich hinsichtlich inhaltlicher und struktureller Ausgestaltung an den Vorgaben des federführenden Leistungsträger, der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg. Entsprechend dieser Vorgaben steht dem Angebot auch eine Teilnahme- und Mitwirkungspflicht des Rehabilitanden gegenüber. Eine ordnungsgemäße Durchführung einer suchttherapeutischen Rehabilitationsmaßnahme erfordert daher die verpflichtende Teilnahme an zentralen Basismodulen.

Der individuelle Rehaplan des einzelnen Teilnehmers entsteht aus der Verknüpfung der Basismodule mit den individuell vereinbarten ergänzenden und weiterführenden Rehamodulen. Das rehabilitative Geschehen in der Klinik folgt daher einem modularen Ansatz und dem Grundsatz der individuellen Förderung und Therapie.

Rehabilitation ist kein passives Geschehen - die therapeutischen Angebote und Möglichkeiten können ihre positive Wirkung nur in dem Maße entfalten, wie der einzelne Rehabilitand aktiv und konstruktiv mitarbeitet. Der Reha-Erfolg entsteht aus der gemeinsamen Arbeit des multiprofessionellen Reha-Teams und des Rehabilitanden.

Ärztliche Behandlung

Während des Aufenthaltes werden die organischen und psychosozialen Folgeschäden der Alkoholabhängigkeit ärztlich behandelt. Das Ärzteteam beinhaltet daher die Fachdisziplinen Innere Medizin sowie Psychiatrie und Psychotherapie. Eine allgemeinärztliche Grundversorgung ist ebenfalls in die Institution integriert. Andere fachärztliche sowie weiterreichende Fragestellungen werden über externe Kooperationspartner versorgt.

Pflegerische Behandlung

Durch die pflegerische Behandlung werden die notwendigen medizinischen Basismaßnahmen gewährleistet. Die pflegerische Versorgung innerhalb des suchttherapeutischen Ansatzes beinhaltet auch eine psychosoziale Grundversorgung im Sinne supportiver Gespräche.

Suchttherapie und Psychotherapie

Bei diesen zentralen Therapiemodulen geht es einerseits um die Herausarbeitung von Gründen für die Entwicklung der Abhängigkeit sowie der Funktion des Alkohols, andererseits aber auch um die Entwicklung einer abstinenten und erfüllten Lebensperspektive. Innerhalb der suchttherapeutischen Gruppe und der Einzeltherapie werden die Grundlagen für die zukünftige Abstinenz erarbeitet. Der Rehabilitand erlernt Strategien und Kompetenzen um sein Leben ohne Alkohol erfolgreich und zufrieden gestalten zu können.

Indikative (bedarfsorienterte) Gruppen

In diesen Gruppen können ausgewählte Themen eingehender behandelt werden. Rehabilitanden mit ähnlichen Problembereichen erarbeiten gemeinsam Lösungswege und trainieren alternative Verhaltensweisen.

Mehr zum Thema Indikative Gruppen ...

Sozialberatung

Der Sozialdienst erarbeitet mit dem Rehabilitanden eine Grundlage für eine sinnvolle berufliche und soziale Wiedereingliederung nach der Entwöhnungsbehandlung. Daher klärt die Kollegin des Sozialdienstes mit unseren Rehabilitanden, ob im Einzelfall ein Beratungsbedarf für die Bereiche Arbeitssituation, Wohung, finanzielle Situation, Führerschein, Schwerbehindertenausweis, Gerichtsverfahren oder für weitere sozialrechtliche Fragen vorliegt.

Gemeinsam mit dem Rehabilitanden werden bei Bedarf die entsprechenden Stellen schriftlich oder telefonisch kontaktiert, um eine Klärung von offenen Fragen, unbearbeiteten Anträgen und Verfahren nach Möglichkeit noch während der Rehabilitationsbehandlung herbei zu führen.

Der Sozialdienst kooperiert aus diesen Gründen eng mit unterschiedlichen Ämtern, Behörden, Personen und Institutionen: Jobcenter, Agentur für Arbeit, Adaptionseinrichtungen, Einrichtungen des ambulant betreuten Wohnen, Landratsämter (Sozialamt, Versorgungsamt), Schuldner-, Arbeitslosen- und Sozialberatung, VdK, Polizeit und Gerichte, Reha-Beratung, Reha- und Rentenabteilung der Deutschen Renternversicherung, Krankenkassen, Sozialdienste zuweisender Kliniken, gesetzliche Betreuer, Angehörige oder sonstige dem Rehabilitanden nahestehende Personen.

Angehörige und soziales Umfeld

Der Einbezug von Familienangehörigen und anderer Bezugspersonen in den therapeutischen Prozess ist wichtig, um die Verhaltensveränderung der Hauptperson, des Rehabilitanden, zu unterstützen. Unsere Bezugstherapeuten bieten daher die Möglichkeit zu Paar- bzw. Familiengesprächen an. Innerhalb des sogenannten Angehörigenseminars, welches ebenso von zwei Bezugstherapeuten regelmäßig angeboten wird, besteht die Möglichkeit eines breiteren Austausches für die von Suchterkrankung betroffenen Partnerschaften, Freundschaften und Familien. Inhalte der Angehörigengespräche und -seminare sind/können sein:

  • Information über das Suchtverständnis und das Behandlungskonzept unserer Klinik
  • (Wieder)Aufbau positiven Erlebens und gegenseitigen Verstehens in der Familie / Partnerschaft
  • die Verbesserung der Kommunikations- und Konfliktlösefertigkeiten in der Familie / Partnerschaft
  • die Erarbeitung eines konkreten Notfallplans im Umgang mit drohenden oder eingetretenen Rückfällen

Arbeitstherapie und Beschäftigungstherapie

Die arbeitsbezogenen Maßnahmen richten sich nach dem individuellen Unterstützungsbedarf des Rehabilitanden bezüglich seines Erwerbsstatus, seiner Ausbildung und seiner Arbeitsbiografie. Allgemeines Ziel ist die Verbesserung der Belastungsfähigkeit sowie die Erhaltung und Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten für die berufliche Wiedereingliederung und die Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben. Die arbeitstherapeutische Förderung kann auch zur Berufsfindung beitragen.

Mehr zum Thema Arbeitstherapie ...

Physiotherapie und Bewegungstherapie

Die Physio- und Bewegungstherapie zielt auf die Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit ab. Zum anderen geht es um die Stärkung psychischer und sozialer Ressourcen durch positive Bewegungserfahrungen und das Erlernen eines gesunden und aktiven Lebensstils.

Kreativtherapie und Projektgruppen

Im freien kreativen Gestalten und in den gestalterisch ausgerichteten Projektgruppen können kreative Fähigkeiten (wieder)entdeckt und erprobt werden. Dabei können Erfolgserlebnisse vermittelt werden, das Selbstwertgefühl wird gestärkt und es finden sich Möglichkeiten, Gefühle kreativ auszudrücken. Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und eigener Schaffenskraft kann starke Impulse für den allgemeinen suchttherapeutischen Prozess setzen.

Freizeitgestaltung

Eine zufriedenstellende und ausgeglichene Freizeitgestaltung stellt einen wichtigen Beitrag zu einer abstinenten Lebensführung dar. Deshalb messen wir der Gestaltung der Freizeit eine große Bedeutung zu. Rehabilitanden können eigene Aktivitäten (Ausflüge, Ausgänge) mit Freizeitangeboten des Hauses kombinieren. Es stehen auch klinikeigene Tourenfahrräder und Mountain-Bikes zur Verfügung, um den Aktionsradius auch ohne Auto zu erhöhen. Für die Dauer der Therapie erhalten alle Rehabilitanden die Möglichkeit ein Fahrrad (für Ausflüge und mehr Mobilität) und Nordic-Walking-Stöcke (für die von der Klinik angelegten Nordic Walking-Routen) auszuleihen. Regelmäßig werden folgende kulturellen, kreativen Sport- und Freizeitaktivitäten angeboten:

  • Ausflug ins Sport- und Familienbad Denzlingen (wöchentlich)
  • Nordic Walking (mehrmals wöchentlich morgens und abends)
  • Baum- und Heckenschnittkurs (in regelmäßigen Abständen)
  • Schweißkurs (in regelmäßigen Abständen)
  • Kochkurs (wöchentlich)
  • EDV-Kurse (Beginner und Fortgeschrittene)
  • Ausflugsangebote mit Mitarbeitern (Burgen in der Umgebung, Falknerei Tutschfelden, Bowling-Center Herbolzheim, Wanderungen, Ausflugsziele Freiburg, Straßburg, Naturschutzgebiet Taubergießen etc.)

Weiterhin bestehen Sportangebote auf dem Klinikgelände (Beachvolleyball, Boule) und Freizeitangebote in der Klinik (Tischtennis, Kicker, Billard, Darts, Bücher- und Spieleangebot). Für Tagesausflüge kann eine klinikeigene Regio-Karte (ÖPNV) ausgeliehen werden. Durch die Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr in Broggingen können Rehabilitanden gemeinsam mit dieser in der Sporthalle Mannschaftssport betreiben, weiterhin besteht eine Kooperation mit einer Freizeitgruppe im benachbarten Bleichheim. Zudem besteht die Möglichkeit und Praxis regelmäßig mit Klinikmannschaften (Rehabilitanden und Mitarbeiter) bei offenen Sportveranstaltungen in der Region (Indiaca, Fußball) teilzunehmen. Fitnessraum und Sauna sowie Kunst- und Kreativraum sind innerhalb hausinterner Regelung frei zugänglich und nutzbar.

QM